Barbara Böhland war 41 Jahre lang viel mehr als die Küsterin. Sie war das Gesicht der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Wiblingwerde und vor allem eine Gastgeberin mit Herz. In einem emotionalen Gottesdienst mit einigen Ehrengästen wurde die Wiblingwerderin in den Ruhestand verabschiedet.
„In den 41 Jahren sind viele Pfarrer neben dir ein- und ausgezogen. Du bist geblieben“, sagte Pfarrerin Mara Schwäbe am Sonntag im Rahmen des Abschiedsgottesdienstes und betonte noch einmal, dass allen Gemeindemitgliedern klar war, dass der Dienst als Küsterin für Barbara Böhland mehr war als Arbeit. Es sei ihre Berufung gewesen. „Du hast dich um alles gekümmert. Es waren nicht nur Dinge wie die Außenanlagen, sondern es waren vor allem die Menschen, um die es dir ging. Du warst für die Gemeinde 24/7 im Einsatz“, dankte Schwäbe. Es sei jahrelang selbstverständlich gewesen, bei ihr zu klingeln, wenn gerade kein Pfarrer da war oder es ein anderes Problem gab.
Barbarba Böhland seien Fürsorge und der Kontakt zu den Menschen wichtig gewesen. Schwäbe: „Du wusstest, wann Gemeindemitglieder krank waren oder Seelsorge brauchten.“ Mit ihrem Wesen habe sie die Gemeinde erhellt.
Aber auch für die Pfarrer war sie eine wichtige Stütze. Nicht nur beruflich. So war es für fast alle selbstverständlich, beim Abschied dabei zu sein. Daher stand eine ganze Gemeindegeschichte beim formellen Abschied im Altarraum. Reinhard Witt, der sie einst eingestellt hatte, war mit seiner Frau aus Münster angereist. Gerald Becker war gekommen und auch Dr. Tabea Esch. Dr. Thorsten Jacobi hatte im Vorfeld einen Gruß aus seiner belgischen Heimat geschickt. „Wir haben dir auch als Familie zu danken“, sagte Gerald Becker. Lange hatte er mit seiner Familie Tür an Tür mit Familie Böhland gelebt. Die Kinder wurden gemeinsam groß.
Nach dem Gottesdienst ging es weiter ins Gemeindehaus. Beim Kirchcafé gab es noch einige Grußworte. Helga Baumann, Vorsitzende der Frauenhilfe, dankte der „Deko-Queen“ für die Unterstützung bei Festen und Treffen. Rainer Nowak überbrachte den Dank für den Posaunenchor und Heidrun Mesenhöller, sprach im Namen des Presbyteriums der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark: „Du warst die, die alle mit einem Lächeln empfangen hat.“ (Text und Fotos: Lydia Machelett)