Am Pfingstsonntag feierte unsere Kirchengemeinde mit Pfarrerin Mara Schwäbe ihren Probegottesdienst im Rahmen des Wahlverfahrens in der ev. Kirche in Nachrodt.
Ein schwieriges Thema ist die Pfingstgeschichte, die ja den Heiligen Geist thematisiert. Gleich zu Beginn erzählte Mara: „Schon damals im Studium sind meine Freund*innen und ich am Heiligen Geist gescheitert, denn sobald man versucht ihn zu verstehen und zu greifen, flutscht er einem auch schon wieder aus der Hand. Und wir haben immer mehr das Gefühl bekommen, vielleicht ist genau das die Aufgabe und das Sein des Heiligen Geist.“
So nahm sie auch während ihrer Predigt nach Joh. 14 eine Flipchart zu Hilfe, um den „Heiligen Geist“ soweit möglich zu visualisiere. Mara zeichnete, wie der Schöpfergeist Gottes die Welt belebte und beatmete und die noch bestehende Barriere durch Jesus Christus durchbrach. Auch nach Jesu Tod, Auferstehung und Himmelfahrt lässt er seine Jünger*innen nicht als Waisen zurück. Er sendet ihnen einen Beistand, der bei ihnen bleiben wird. Und der Beistand, den Jesus schicken wird durch den Vater, bleibt bei uns und in uns für immer, bis in alle Ewigkeit. Das Haus Gottes ist nicht weit weg im Himmel, sondern es ist in uns, bei den Seinen in einer anderen Gestalt. In uns begegnen sich Himmel und Erde, in uns ist bereits das Himmlische.
Und so ist es mit dem Heiligen Geist, er wirkt bereits im Hier und Jetzt, Stück für Stück. Anja Bär und Lea Herbert bezeichnen die Heilige Geisteskraft als liebende Millimeterarbeiterin des Friedens. Und dieser Aufgabe kommt sie nicht irgendwo nach, sondern in uns, wo Himmel und Erde sich berühren, wo Gott in ihrer Trinität -Vater, Sohn und Heilige Geisteskraft wohnt und bleiben wird…für immer.
Tatsächlich eine schwierige Thematik (hier stark verkürzt wiedergegeben), die sich vielleicht auch in dem Gebet ausdrückt, das Mara schon zu Beginn des Gottesdienstes sprach:
Gott, heiliger Geist,
lass uns spüren wie du uns berührst.
Ein Sturm kannst du sein, der alle Hindernisse aus dem Weg räumt.
Ein Feuer kannst du sein, das das Eis in unseren Herzen auftauen lässt.
Eine Kraft kannst du sein, die Menschen in Bewegung setzt.
Ein Trost kannst du sein, der uns wieder aufrichtet.
Ein Atem kannst du sein, der durch das Leben geht und alles erhält.
Komm, heiliger Geist, wärme uns und mache uns lebendig. Amen
Der Gottesdienst endete mit dem Segen:
So spricht Gott: Friede sei mit dir.
Im Geist. Brausend und auf leisen Sohlen.
Unauffällig und provokant. Mehr und anders.
Abhängig und eigenständig.
So segne dich Gott, allmächtig und barmherzig,
Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen